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Vorbild sein Eine engagierte Moderatorin gibt jungen, arbeitslosen Menschen eine Stimme und teilt ihr Wissen, um zu helfen.
Camila Marques zeigt, dass alle Menschen – auch Jugendliche aus einfachen Verhältnissen – ein Vorbild für andere sein können.
Die Sonne brennt zur Mittagszeit unbarmherzig auf Oeiras nieder. Die Temperatur von 41 Grad Celsius macht jegliche Arbeit zur Tortur. Als ob die Menschen in dieser Kleinstadt im Nordosten Brasiliens nicht schon genug Mühsal hätten, ihren Alltag zu bewältigen: Die tiefe wirtschaftliche und soziale Krise, in der sich Brasilien derzeit befindet, hat auch in dieser ländlichen Gegend ihre Spuren hinterlassen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, vor allem unter Jugendlichen. Sie verführt manche zu Kleinkriminalität und Drogensucht. Da es hier kaum Bildungsangebote gibt, verlassen viele junge Menschen das Halbtrockengebiet und wandern in die grossen Städte ab.
Der Raum, in dem Camila Marques arbeitet, ist klimatisiert – und die Wände sind schalldicht ausgekleidet. Camila ist Moderatorin bei einem kleinen Radiosender. Die 23-Jährige träumt seit ihrer Kindheit davon, Journalistin zu werden. Vor zwei Jahren ist sie ihrem Traum einen Schritt näher gekommen: Dank dem Projekt Comradio von Brücke • Le pont konnte sie eine Ausbildung in Kommunikation abschliessen. Diese hat ihr eine neue Welt eröffnet: «Dieser Kurs war ein Geschenk. Er weckte die grosse Leidenschaft für Kommunikation in mir», ist sich Camila heute sicher.
Foto Brücke - Le Pont/zvg
Eine Leidenschaft wie diese ist in einem Land wie Brasilien
meist den reichen Städtern vorbehalten, denn die Ausbildung ist teuer. Zudem kontrollieren rund zehn einflussreiche Unternehmerfamilien die wichtigsten Medien im Land. Auf der Rangliste der Pressefreiheit 2017 von «Reporter ohne Grenzen » liegt Brasilien abgeschlagen auf dem 103. Platz – eigentlich also keine rosigen Voraussetzungen für die Karriere einer kritisch denkenden angehenden Journalistin. Doch Camila weiss, was sie will. Innert kurzer Zeit lernte sie das Handwerk für Video- und Radioreportagen und fand so zu ihrer heutigen Stelle als Moderatorin beim Lokalradiosender Rádio Cristo Rey FM. Von der Arbeit ist sie begeistert: «Ich komme jeden Morgen glücklich zur Arbeit, weil ich das tue, was ich liebe. Ein Tag, an dem ich Sendungen moderieren und Reportagen machen kann, ist für mich ein erfüllter Tag.» Beim Lokalradio kann sie nun wichtige Erfahrungen für ihre weitere Karriere sammeln. Wenn man die zierliche junge Frau bei ihrer Arbeit beobachtet, sieht man sofort: Camila ist in ihrem Element. Flink sucht sie auf dem Computer das nächste Musikstück aus und moderiert nebenbei selbstsicher eine neue Sendung an. Das war nicht immer so. Sie sagt: «Am Anfang hatte ich grosse Angst davor, live zu sprechen.» Nun will sie der arbeitslosen Jugend in Oeiras eine Stimme geben. Und sie will ihr Wissen teilen und anderen Jugendlichen helfen. Als Erstes hat sie zusammen mit anderen Kursteilnehmenden die Facebook-Fanpage @Saber-SerAmigo («Wissen, wie man ein Freund ist») gegründet. Die Seite thematisiert die Wichtigkeit von Freundschaften bei der Prävention von Drogensucht und Drogenhandel der Jugendlichen in Oeiras. Ein Thema, das im Kontext der Krise immer mehr an Aktualität gewinnt. Das Facebook-Projekt wurde bereits zum Selbstläufer, freut sich Camila: «Wir helfen anderen und diese helfen wiederum anderen.» So wird die Idee des Projekts weitergetragen. Andreas Jahn Brücke • Le Pont
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Glaube ist eine Berufung Die katholische Corpus-Christi-Kirche hat einen neugotischen Baustil. Ihre Grundsteinlegung war am 02.07.1905. Die Innenausstattung ist schlicht mit Klinkern, Schmiedeeisen und Holz. 1945 wurde auch diese Kirche beschädigt. 1978/1980 erfolgte eine Grundsanierung. Das Dach und der Turm wurden neu eingedeckt, die Kirchenbänke und die Dielung erneuert. Es entstand ein Altar aus Klinkersteinen. In der Corpus Christi Kirche von Döbern! Camina Marques