Christi Himmelfahrt
Wissenswertes rund um Himmelfahrt und Vatertag
Herkunft des Festes
Der Feiertag leitet sich direkt aus den Schriften des Neuen Testaments ab. Denn schon
das Evangelium nach Lukas (Lk 24,50-52) und die Apostelgeschichte (Apg 1,1-11)
berichten vom auferstandenen Jesus, der sich vierzig Tage lang den Jüngern zeigte und
anschließend in den Himmel zur Rechten Gottes erhoben wurde.
Entwicklung
In den ersten drei Jahrhunderten nach Christus war es üblich, die Feier der
Himmelfahrt Christi mit dem Pfingstfest zusammen zu begehen, aufgrund der
engen Verbindung von Auferstehung und Geistsendung.
Allerdings entwickelte sich Christi Himmelfahrt im Laufe des 4. Jahrhunderts
dann doch zu einem eigenständigen Fest und wird in der Liturgie von Jerusalem
seit 383/384 erwähnt (Bericht der Pilgerin Egeria).
Brauchtum an Christi Himmelfahrt
Nach altem Brauch sind die drei Tage vor Christi Himmelfahrt Bitttage, die im 4. Jahrhundert in der römischen Kirche eingeführt wurden und
sich dann allmählich ausbreiteten. Papst Gregor der Große hat die Prozessionen um 600 dann weiter ausgestaltet. Im Zuge der Liturgiereform
1969 wurden diese Bittprozessionen in der katholischen Kirche abgeschafft.
Die liturgische Farbe zu diesem Hochfest ist das österliche Weiß als die Farbe des Lichtes.
Kein Kind ist zu klein für große Fragen.
Wohin ist Jesus an Auffahrt gegangen?
Und meine schnelle Antwort: «In den Himmel» wirft nur noch weitere Fragen auf. Zum Glück ist die Bibel reich an Bildern, die uns eine
Vorstellung erahnen lassen. Eins davon: der Garten Eden, aus dem Adam und Eva vertrieben wurden. An Ostern erscheint Jesus als Gärtner,
der längst einen neuen Garten im Himmel gepflanzt hat. Der idyllische Friedhof, durch den ich gerade mit meiner Tochter spaziere, spiegelt
dieses himmlische «Paradies» – das altgriechische Wort für «Garten» – geheimnisvoll wider.
wir sind auf dem Weg zur Friedhofskapelle. Ich wollte dort etwas abholen, was ich nach einer Beerdigung am Vormittag liegen gelassen hatte.
Nun wird daraus eine willkommene Lehrstunde über den Himmel – eigentlich wie jeder Kirchenbesuch, der immer auch eine Vorschau auf das
Himmel reich mit sich bringen sollte.
Vor der Friedhofskirche steht ein Brunnen, aus dem meine Tochter trinken möchte. Bereits hier werden wir auf die Kirche als symbolisches
Himmel reich verwiesen. Der Brunnen vor jeder Kirche steht auch für Reinigung. Und, so scheint es mir, erfüllt auch der Schluck Wasser seinen
Zweck. Meine Tochter läuft den Kirchentüren sichtlich erfrischt entgegen. Auch die fischförmige Türklinke und das Weihwasserbecken bei den
Türen dienen dem Eintritt ins Himmelreich: Sie vergegenärtigen die Erneuerung in der Taufe. Was beim Eintreten sofort ins Auge sticht, ist der
Tabernakel, in dem Jesus in den Hostien gegenwärtig ist. « Das ewige Licht darüber brennt und sagt uns: Es ist jemand zuhause», erkläre ich
meiner Tochter. «Ist Jesus denn in jeder Kirche zuhause?» Ich nicke. «Darum der Name ‹Tabernakel›, das bedeutet ‹Zelt›. Jesus wohnt überall
unter uns und ist immer mit uns unterwegs.»
«Da dam dada – da dam dada …» Meine Tochter singt den Hochzeitsmarsch, während wir nach vorne schreiten. Passenderweise ahmt sie nach,
was die Bibel uns am häufigsten über das Himmelreich erzählt: Es ist wie ein Hochzeitsfest. Eine Hoch Zeit, in der wir die Liebe feiern und beim
Hochzeitsmahl reichlich genährt werden. Wenn wir gemeinsam unseren Glauben feiern, nehmen wir vorweg, was uns im Himmel erwartet: Wir
bilden eine Gemeinschaft untereinander und verbinden uns mit Jesus Christus. Die Kirche lädt uns ein, aus dem All tag heraus in das Reich
Gottes einzutreten. «Also ist Jesus jetzt im Himmel oder in der Kirche?», fragt meine Tochter vor dem Tabernakel. «Jesus ist bei seiner
Himmelfahrt in den Himmel zu seinem Vater zurückgekehrt. Doch der Himmel ist genau hier schon sichtbar. Die Darstellungen der
Barockkirchen bringen es schön zum Ausdruck: Der Himmel ist überall dort, wo Jesus uns begegne.»
Caroline Giovine
Pfarreiseelsorgerin in St. Katharina Zürich Affoltern