Gegen Klimakrise und Hunger «Fastenaktion Ökumenische Kampagne 2023 Menschen auf den Philippinen und in Kenia zeigen, wie Engagement gegen die Abholzung und das Pflanzen neuer Bäume gegen Klimakrise und Hunger helfen.» Vom Versuch, es anders zu machen Der Aufruf «Klimagerechtigkeit – jetzt!» ist hochaktuell. Kirchliche Hilfswerke sind mit Menschen rund um die Welt unterwegs, ihn einzulösen. Zwei Einblicke. Von 22. Februar bis 9. April, von Aschermittwoch also bis Ostersonntag, ist Fastenzeit. Die beiden Hilfswerke «Fastenaktion» und «HEKS» in Zusammenarbeit mit «Partner sein» nutzen diese Zeit, um daran zu erinnern, dass eine gerechtere Welt nur im gemeinsamen Einsatz möglich werden kann. Die «Ökumenische Kampagne», bei der die genannten Hilfswerke der römischkatholischen und der evangelisch reformierten Kirche mit jenem der christkatholischen Kirche zusammenarbeiten, läuft dieses  Jahr unter dem Motto «Klimagerechtigkeit –jetzt!». Zum dritten Mal in Folge schon konfrontiert die Kampagne während der Fastenzeit mit diesem Aufruf: zu wichtig ist das Anliegen, den Klimawandel einzudämmen und ein Bewusst sein dafür zu schaffen, wer welche Verantwortung übernehmen kann. «Als wichtigen Lösungsansatz im Bereich Klimakrise und Hunger sehen Fastenaktion und HEKS die Agrarökologie. Dieser Ansatz setzt unter anderem auf eine kleinräumige Landwirtschaft, einen standortangepassten, vielfältigen und pestizidfreien Anbau, eine gesicherte, gesunde Ernährung, die lokale Vermarktung sowie die politische Partizipation von Kleinbäuerinnen und bauern» – davon sind Mitarbeitende der Hilfswerke überzeugt. Sie nehmen uns mit und geben uns einen Einblick in die Arbeit ihrer Partner an zwei Orten auf zwei verschiedenen Kontinenten. Kenia, Region Laikipia County, Umgebung der Stadt Nyahururu Nyahururu liegt auf 2303 Metern über dem Meer und ist damit die höchstgelegene Stadt Kenias. In ihre Umgebung, ins Hochland von Kenia, zogen Faith Wanjiru und ihr Mann als frisch verheiratetes Paar damals im Jahr 1976. «Wir haben schnell gemerkt, dass die Dürre hier unserer Landwirtschaft sehr zusetzt – wegen dem Mangel an Bäumen. Bis 1984 wurden die Bäume hier schlichtweg abgeholzt!», erinnert sich Wanjiru. Nach und nach begann das Ehe paar zusammen mit anderen, die Gegend aufzuforsten und neue Bäume zu pflanzen. Mit Erfolg: Auch die Dürreperiode Anfang 2022 liess das Land nicht völlig austrocknen. Verbunden haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Region mit «Caritas Nyahururu», einer Partnerorganisation von Schweizer Hilfswerken, um Massnahmen im Bereich Agrarökologie zu entwickeln. Während die erwachsenen Kinder des Ehepaars Wanjiru heute in der Stadt arbeiten, pflegt Faith weiterhin die Felder – zusammen mit ihrer Enkelin, die ebenfalls Faith heisst. Das Mädchen wächst zur Spezialistin heran: «Ich lerne, wie wichtig es ist, Obstbäume zu pflanzen, und wie wir die Felder so einteilen, dass wir einen guten Ertrag erzielen.» Seit jeher waren Menschen im kenianischen Hochland auf Ackerbau und Viehzucht spezialisiert. Klimawandel, Überweidung und Abholzung machten die Region in den vergangenen Jahren immer trockener, was zu Ernteausfällen und Tiersterben führte. Und dann ist da noch die Gefahr, von Hybrid-Saatgut und Kunstdünger abhängig zu werden, die nicht nur teuer sind, sondern den Boden zerstören. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von «Caritas Nyahururu» waren und sind vor Ort, um im Wissensaustausch Methoden zu entwickeln, gemeinsam den Boden zu schützen und Anbaumethoden nach Prinzipien der Agrarökologie zu erproben. Faith Wanjiru, die die Region seit Jahrzehnten kennt, gibt zu: «Als uns das Programm vorgestellt wurde, gehörte ich zu den Frauen, die dieses Ansinnen ab lehnten.» Es schien ihr anfänglich schwer vor stellbar, all das Neue umzusetzen. Andere über zeugten sie aber, es zumindest zu versuchen, bis ihr durch die Erfahrung klar wurde: Es ist schaff bar. Und zu tun war einiges: die Höfe einzäunen, um die Zerstörung von Pflanzen durch Tiere zu verhindern, Grünkohl und Gemüse anpflanzen, Obst anbauen und kompostieren, damit es weniger oder gar keine Chemikalien mehr zur Düngung braucht. Heute sagt Faith Wanjiru: «Das Schöne ist, dass die Pflanzen in der Region nicht eingehen. Wir sind nun in der Lage, unsere Erzeugnisse zu essen und sogar zu verkaufen, wenn wir einen Überschuss haben.»    Veronika Jehle unter Verwendung eines Beitrags von Ryan Christopher Sorote und eines Beitrags von Colette Kalt / Fastenaktion
Eine gute Frage Sollten wir das Reden von der Sünde nicht endlich sein lassen? Freitagmorgen in Morschach. Ich sitze mit meiner Kollegin am Frühstückstisch. Bevor wir starten, lesen wir das Evangelium vom Tag: die Heilung des Gelähmten, im 2. Kapitel bei Markus. Eine altvertraute Geschichte. Wir haben sie schon oft im Bibliodrama gespielt. Immer wieder stolpern wir an der gleichen Stelle: «Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: ‹Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!›» – Wieso spricht Jesus den Gelähmten auf seine Sünden an? Ist das nicht herzlos? Hat es der Gelähmte in seinem Leben nicht schon schwer genug? Muss Jesus ihm jetzt auch noch «moralisch» kommen? Die Frage ist auch, ob Jesus es über haupt moralisch meint, wenn er sagt: «Deine Sünden sind dir vergeben.» Was wäre, wenn Jesus mit diesen Worten vielmehr das zugrunde liegende Leid des Gelähmten anspricht? Aber: War könnten Leid und Sünde miteinander zu tun haben? Zunächst: Wenn wir eines von Jesus lernen können, ist es doch seine Leid Sensibilität! Immer geht ihm das Schicksal der Menschen, das Schicksal von Kranken, Randständigen und Verachteten an die Nieren. Sie haben Vorrang. Von ihnen lässt er sich immer unterbrechen. Aber: Sünde sagen – und Leid meinen? Für uns in der Bibliodrama-Arbeit hat die sogenannte Sünde schon lange weniger eine moralische denn eine existenzielle Bedeutung. Existenziell gewendet bedeutet Sünde: Ich bleibe mir etwas schuldig. Etwas Wichtiges, was zu meinem Leben, zu meinem Glück, zu meinem Wachstum gehört. Im Blick auf den Gelähmten in der Bibel-Erzählung fragen wir uns also: Was bleibt sich der Gelähmte auf der Bahre schuldig? Was hat ihn so fest im Griff, dass er am Boden liegt? Bewegungslos, wie erstarrt? Welche lebensverhindernden Glaubenssätze haben ihn in der Gewalt? Ist es Angst? Ist es Scham? Sind es unerfüllbare Erwartungen von aussen? Die Bibel lässt das offen. Wir sind gefragt! Alles, was wir tun oder nicht tun, hat auch eine soziale Dimension. Es liegt auf der Hand: Was ich mir schuldig bleibe, bleibe ich auch anderen schuldig. Die Bewegungslosigkeit, das, was an mein Leben gebunden ist, hat Auswirkung auf die anderen. Und ein Drittes ist mir wichtig. Sündenvergebung bringt uns sofort in Verbindung mit Gottes Welt, mit Gottes grossem Ja zum Menschen: «Ich möchte dich auf Augenhöhe. Aufgerichtet. Frei von Fesseln. Frei von Bann-Botschaften.» Gezeichnet vom Leben sind wir, sicherlich. Wir sind keine unbeschriebenen Blätter. Und zugleich zu mehr Leben berufen: Steh auf, nimm deine Bahre und geh umher! Ich möchte das Sprechen von der Sünde und der Sündenvergebung zu rückerobern. Ich möchte es nicht den Moralaposteln überlassen. Wir können das Sprechen von Vergebung und Sünde kultivieren. Wir sollten uns vielleicht öfters zusprechen: Nichts muss so bleiben wie es ist. Du hast mehr Möglichkeiten, als du ahnst. Höre auf dein Verlangen nach Leben!
Glaube ist eine Berufung Die katholische Corpus-Christi-Kirche hat einen neugotischen Baustil. Ihre Grundsteinlegung war am 02.07.1905. Die Innenausstattung ist schlicht mit Klinkern, Schmiedeeisen und Holz. 1945 wurde auch diese Kirche beschädigt. 1978/1980 erfolgte eine Grundsanierung. Das Dach und der Turm wurden neu eingedeckt, die Kirchenbänke und die Dielung erneuert. Es entstand ein Altar aus Klinkersteinen. In der Corpus Christi Kirche von Döbern mit den Archiv-Seiten! «Gegen Klimakrise und Hunger»