Harmonie fördern
Vom 5. bis 13. November findet in Zürich die Woche der Religionen statt: Die
multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft Zürichs ist so bunt und vielfältig wie
ein Mosaik, das sich aus Steinchen in verschiedensten Farben und Formen
zusammensetzt.
Seit 25 Jahren hat das Zürcher Forum der Religionen (ZFR) zum Ziel, die Harmonie in diesem Mosaik zu fördern.
Als Fachstelle für interreligiösen Dialog ist es eine Anlaufstelle für Fragen rund um das Themenfeld Religion und ein
wichtiger Ansprechpartner für Angehörige der Mehrheitsgesellschaft und der Minderheitsreligionen. Zusammen mit
und bei verschiedenen Religionsgemeinschaften konzipiert und organisiert das ZFR verschiedene Veranstaltungen, die
Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten bieten, wie die «Woche der Religionen», die jährlich Anfang November
stattfindet.
Auch dieses Jahr erwartet die Besuchenden ein spannendes und vielfältiges Programm: Wer schon immer einen
hinduistischen Tempel besuchen wollte, sollte die Gelegenheit nutzen und an der Führung durch den Sarva-Devata-
Tempel in Winterthur teilnehmen. Auch das Meditationszentrum von Brahma Kumaris bietet Einblick in eine vom
Hinduismus geprägte Gemeinschaft.
Der Besuch bei zwei verschiedenen islamischen Gemeinschaften lässt die muslimische Vielfalt erahnen. In der Moschee in
Regensdorf wird zum aktuellen Thema Umweltschutz ein Referat aus islamischer Sicht gehalten, während der Verein Al-
Rahman sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Bibel und Koran beschäftigt.
Auf dem Programm stehen auch Themenabende. Ein Anlass befasst sich aus bibelwissenschaftlicher Sicht mit der
postkolonialen Bibel, ein anderer ist dem Thema Tod und Sterben im Alten Testament gewidmet, die Schweizer Quäker
beschäftigen sich mit dem Pazifismus und im Songtsen House wird das Thema Erleuchtung aus buddhistischer
Perspektive praxisnah veranschaulicht.
Man darf sich auch auf das Thema Essen freuen. In einer serbisch-orthodoxen Kirche in Zürich wird über Essen,
Trinken und Fasten in verschiedenen Kirchen gesprochen. Mehr Kulinarisches gibt es am Kochanlass, an dem jüdische
Speiseregeln erläutert werden und koschere Bagels auf dem Menüplan stehen. Nebenbei erhält man praxisnahes Wissen
zur Pflege von interreligiösen Freundschaften, denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen – Freundschaft natürlich
auch.
Wer einen interreligiösen Anlass besuchen möchte, kommt auch auf seine Kosten. Ein interreligiöses Gespräch über eine
biblische Geschichte sowie ein interreligiöser Gottesdienst mit Gastpredigt von Regierungsrätin Jacqueline Fehr runden
das Programm ab.
Den Abschluss der «Woche der Religionen» bildet wie jedes Jahr das vom ZFR organisierte «Mosaik der Religionen».
Es nimmt das Thema der vielfältigen und bunten Gesellschaft wieder auf, indem es zu Begegnung und Dialog mit
Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit einlädt. Dieses Jahr feiert das ZFR sein 25-jähriges Bestehen und
würdigt seinen Gründer Peter Wittwer.
Text: Cemile Ivedi
Dinge können sich ändern
Unter diesem weiten Himmel von Kasachstan – es ist ein ganz flaches, weites Land, der Himmel ist da
immer irgendwie gross im Bild – hat seit 20 Jahren ein interreligiöses Event Fuss gefasst, das ein
ehrgeiziges Ziel hat. Vielleicht kann da auch die im Vergleich zu Kasachstan viel kleinere Schweiz
etwas daraus lernen: Wie wäre es, wenn man in Zürich ein Treffen von Religionsführenden
durchführen würde? Da wäre bestimmt auch Franziskus dabei.
Während in Kasachstan die wirtschaftliche Entwicklung aus religiöser Sicht gerade für weniger
entwickelte Länder gelobt wurde, würde der Papst in einem hypothetischen Zürcher Treffen von
Religionsführerinnen und -führern das gefährliche konsumorientierte Wirtschaftsgebaren anprangern.
Und was der Papst in Kasachstan sowohl den anderen Religionsführern als auch der kleinen,
katholischen Gemeinschaft ans Herz legte, würde er auch in Zürich wiederholen: «Im Dialog gibt es
immer die Möglichkeit, dass sich Dinge ändern, dass man auch andere Ansichten vorbringt. Ich
schliesse den Dialog mit keiner Macht aus – ob sie im Krieg steht oder ob sie der Angreifer ist. Solcher
Dialog ist nötig: Er stinkt sozusagen, aber er ist nötig.»
Mehr Gottesdienste Katholisch & Evangelisch hier!
Es ist Totensonntag und zugleich Ewigkeitssonntag, der letzte Sonntag im Kirchenjahr.
Gräber werden mit Blumen und Kerzen geschmückt. In Gottesdiensten wird an
verstorbene Menschen
erinnert,
aber auch an die verheißene
Ewigkeit. Eine Zeit für Abschied
und
Trauer und Hoffnung. Im
Gottesdienst erzählen Pfarrerin
Stefanie
Schardien und Menschen aus
der
Gemeinde in Fürth, wie
Erinnerungen sie mit den
Verstorbenen oder mit
Vergangenem verbinden. Mal
ist es ein Ort, mal ein besonderer Gegenstand. Sie verschweigen nicht, was beim Erinnern
bedrückt. Sie sagen aber auch, was heilsam daran ist, sich zu erinnern und erinnert zu
werden.
Musikalisch gestalten Andreas König an der Orgel und Moritz König mit der Violine den
Gottesdienst.