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Katholischer Frauenverband sieht Kirche am Scheideweg
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands sieht die Kirche an einem Scheideweg. "Die katholische Kirche muss sich fragen: Gehen wir gemeinsam in die Zukunft und bleiben das, was wir
waren und in Teilen immer noch sind: eine relevante Kraft in unserer Gesellschaft?", so die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil in Düsseldorf zum Abschluss der Herbstvollversammlung der
deutschen Bischöfe in Fulda.
"Die Amtskirche sieht die Fähigkeiten der Frauen nicht", beklagte Heil. "Frauen dürfen nicht mitentscheiden und können ihre Berufung, geweihte Ämter zu übernehmen, nicht leben." Zwar gebe es
Bischöfe, die sich "ernsthaft" auf den Weg zu mehr Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche gemacht hätten, fügte die kfd-Bundesvorsitzende hinzu. "Wir sehen jedoch auch den teils reflexartigen Verweis auf
den Vatikan. Hier ist jeder einzelne Bischof in der Pflicht, sich zu fragen, welchen Weg er gehen will."
Bischöfe wollen theologische Konflikte offener benennen
"In großer Offenheit und Ehrlichkeit"
Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Herbst 2020 ist Geschichte. Kürzer als sonst war sie und mehr auf Abstand gehalten. Dabei wollen die
Oberhirten bei theologische Divergenzen künftig offener miteinander diskutieren.
Die Bischöfe hätten bei ihrem dreitägigen Treffen in Fulda "in großer Offenheit und Ehrlichkeit" über die jeweiligen Hoffnungen, aber auch die Ängste und
Sorgen gesprochen, die sie mit dem Reformprojekt des Synodalen Wegs verknüpfen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing,
am Donnerstag in Fulda. Da der Synodale Weg ohne eine Zweidrittelmehrheit der Bischöfe keine Beschlüsse fassen kann, hätten sie eine "ganz besondere
Verantwortung."
Weihnachten
Das Brauchtum in der Advents- und Weihnachtszeit ist reichhaltig und wunderbar. Aber es kann uns auch den Blick auf das Ursprüngliche verstellen.
«Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder. » So singen wir in einem bekannten Weihnachtslied. Und so erlebe ich es seit meiner Geburt. Jahr
für Jahr feiern wir Weihnachten. Jahr für Jahr freuen wir uns auf die Bräuche der Advents- und Weihnachtszeit.
Diese Bräuche sind so stark in unserer Kultur verankert, dass sie selbst dann weiter bestehen bleiben, wenn ihr Ursprung vergessen geht. Warenhäuser bieten
mehr Adventskalender denn je an – ohne auch nur den kleinsten Hinweis auf Jesus Christus zu verschwenden. Weihnachten ist ein weltliches Fest geworden, das
sich offenbar ganz ohne Evangelium feiern lässt.
Anstatt nun vorwurfsvoll mit dem Finger auf unsere Konsumgesellschaft zu zeigen, sollten wir uns an die eigene Nase fassen. Erschüttert uns Weihnachten
wirklich so tief, wie es sollte? Wenn im Gottesdienst der Heiligen Nacht nur zwei anstatt die vorgeschriebenen drei Lesungen vorgetragen werden, reklamiert
kaum jemand. Wenn dagegen «Stille Nacht» fehlt, hat Weihnachten nicht stattgefunden. Auch wir kratzen nicht gerne an der Oberfläche.
Wir haben uns ein sehr kuschliges Weihnachten gezimmert, in dem die Zumutung des Evangeliums nur noch eine Nebenrolle spielt. Die Krippe war ein erbärmlich
kalter Ort, keine heimelige Stube mit festlich geschmücktem Christbaum. Es herrschte bitterer Hunger, nicht die Angst vor Weihnachtspfunden. Anstatt
«Wir müssen gar nicht ständig etwas Neues erfinden, sondern können auf Bekanntes und Bewährtes zurückgreifen.
»
Festtagsruhe wartete eine Flucht ins Ungewisse.
Ja, wir sollten uns an Weihnachten wieder mehr auf seinen Ursprung besinnen. Und damit beginnen sollten
all jene, die sich Christen nennen.