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«Von einem Mittwoch, dem Aschermittwoch, bis zum Samstag vor Ostern ist in der
katholischen Kirche Fastenzeit. Wieso und warum es dann genau 40 Tage sind. »
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Kirchenjahr
Kommen Ihnen
Geschichten aus der
Bibel in den Sinn, in
denen ein Zeitraum von
40 Tagen vorkommt? Zum
Beispiel hat doch Jesus
40 Tage lang in der Wüste
gefastet. Es gibt aber
noch andere: 40 Tage
lang war Sintflut nach
dem Buch Genesis, nach
dem Buch Exodus war
Mose so lange auf dem
Berg Sinai in der
Gegenwart Gottes. Als der
Prophet Jona der Stadt
Ninive den Untergang
androhte, hatten die
Menschen 40 Tage lang
Zeit, ihn abzuwenden,
und zwar durch Fasten
und Reflektieren, das
auch «Umkehren»
genannt wird. 40 – lange
und nicht zu lange. 40
Tage zum Umkehren,
das sind in etwa sechs
Wochen. Nach
menschlichem Rhythmus
und erfahrungsgemäss
ein guter Zeitraum, um
nachzudenken, neu zu
ordnen, Entscheidungen
zu erwägen und
Veränderungen
anzugehen.
In die 40 Tage der
katholischen Fastenzeit
hat man dann auch
Ruhepausen eingebaut.
Ab dem 5. Jahrhundert
wurden die Sonntage
vom Fasten
ausgenommen, weil die
Sonntage ja
Auferstehungstage sind.
Wer also ab dem
Karsamstag, dem
Samstag vor Ostern, 40
Tage rückwärts zählt und
die Sonntage dabei auslässt, kommt
genau auf einen
Mittwoch.
Dieser ist Aschermittwoch.
Veronika Jehle