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Erinnerung an das 50-jährige Kirchweihjubiläum 2003
Die Kirche St. Michael in Schwarze Pumpe ist
heute eine Filialkirche
der St. Benno-Gemeinde Spremberg. Die einst
selbständige
Kuratialgemeinde St. Michael in Schwarze Pumpe
wurde am 31. August
2004 aufgehoben und der Ortsteil Schwarze
Pumpe der Stadt
Spremberg und die Gläubigen in die Pfarrei St.
Benno Spremberg
eingepfarrt. Ein Jahr zuvor hatten die
Gläubigen noch ihr 50-
jähriges Kirchweihjubiläum feiern können.
Daran erinnert ein Artikel des Journalisten Andreas Schuppert im "Tag des Herrn" aus dem Jahr 2003, den wir hier mit
freundlicher Genehmigung des Verfassers und des St. Benno-Verlages gern wiedergeben möchten:
Der Schatz im alten Brigittenhof
Die Gemeinde St. Michael in Schwarze Pumpe feiert ihr 50-Jähriges
Die Kirche St. Michael in Schwarze Pumpe ist heute eine Filialkirche der St. Benno-Gemeinde Spremberg. Die einst
selbständige Kuratialgemeinde St. Michael in Schwarze Pumpe wurde am 31. August 2004 aufgehoben und der Ortsteil
Schwarze Pumpe der Stadt Spremberg und die Gläubigen in die Pfarrei St. Benno Spremberg eingepfarrt. Ein Jahr zuvor
hatten die Gläubigen noch ihr 50-jähriges Kirchweihjubiläum feiern können.
Daran erinnert ein Artikel des Journalisten Andreas Schuppert im "Tag des Herrn" aus dem Jahr 2003, den wir hier mit
freundlicher Genehmigung des Verfassers und des St. Benno-Verlages gern wiedergeben möchten:
Der Schatz im alten Brigittenhof
Die Gemeinde St. Michael in Schwarze Pumpe feiert ihr 50-Jähriges
Schwarze Pumpe / Spremberg – Wer an Schwarze Pumpe denkt, denkt an Kohle. Hier segelte das Flaggschiff des
sozialistischen Wettbewerbs, das größte Braunkohleveredelungswerk Europas, wie seine Erbauer einst stolz verkündeten.
Dagegen führte die kleine Schar von Katholiken an der alten Grube Brigitta eher ein bescheidenes Dasein. Aber: Sie
haben die Genossen und die Planwirtschaft überlebt, sind zuversichtlich und vor allem ihrem Glauben treu geblieben.
Am vergangenen Sonntag feierte die Gemeinde von St. Michael in Schwarze Pumpe das 50-jährige Jubiläum ihrer kleinen
Kirche. Bischof Rudolf Müller war gekommen und mit ihm viele Gäste – besonders zahlreich aus der benachbarten St.
Benno-Gemeinde in Spremberg, zu der die Kuratialpfarrei von Schwarze Pumpe heute gehört.
Für die "rohstoffarme DDR" war die Braunkohle in der Niederlausitz ein wahrer Schatz, erinnert sich Bischof Rudolf
Müller in seiner Predigt während des Festgottesdienstes. Die Kohle habe den Menschen über Jahrzehnte Arbeit und Brot
gegeben. Den eigentlichen Schatz hätten aber die Katholiken gehoben, als sie in Schwarze Pumpe unter den widrigsten
Bedingungen die Kirche errichteten, "etwas versteckt zwar, aber doch gut auffindbar". Und das Konzept der früheren
Machthaber, das für Gott keinen Platz hatte, sei nicht aufgegangen. Müller: "Der irdische Schatz der Kohle ist
beinahe verschwunden. Geblieben ist das kleine Kirchlein, wo wir den ewigen Schatz hüten."
Aber, so mahnt Bischof Müller, der Glaube sei nicht selbstverständlich, sondern immer Geschenk. Jesus sei auch zu
jenen gekommen, die mit der Kirche nichts am Hut haben. "Die Kirche ist nicht ein Ofen, der sich selbst heizt,
sondern der alle wärmen soll", sagte Müller. Diejenigen, die draußen stehen, müssten deshalb ihren Platz in der
Gemeinde finden.
Wie schwierig es war, in Schwarze Pumpe eine Kirche zu bauen, verdeutlichte ein Diavortag, der nach dem Gottesdienst
gezeigt wurde und dem langjährigen Pfarrer des Ortes, Franz Wientzek, inzwischen verstorben, gewidmet war. Schon 1923
wurde in Brigittenhof, aus dem später der Ort Schwarze Pumpe hervorging, Gottesdienst für die Grubenarbeiter gefeiert
– der Seelsorger kam aus Spremberg, die Aussatttung war bescheiden: Notaltar – Statuen, Leuchter und Keuz geliehen.
1949 gab Kapitelsvikar Ferdinand Piontek den "historischen Auftrag", ein Grundstück zu erwerben, um eine Kirche und
ein Pfarrhaus zu bauen. Der erste Spatentisch war am 20. Oktober 1951, im November die Grundsteinlegung. Und über den
2. August 1953 vermerkt die Chronik: "Ein großes Werk in Anbetracht der Verhältnisse war beendet. Der Bau kostete
etwa 130 000 DM und ist schuldenfrei. Deo gratias ..."
Rund 1600 Gläubige waren damals zur Einweihung gekommen, eine Zahl, die die Kirche nicht annährend fassen konnte. Aus
dem geplanten Gemeindezentrum in Schwarze Pumpe wurde aber nichts, denn die Wohnungen für die "Werktätigen der
Energieversorgungsbetriebe" wurden entgegen den ursprünglichen Plänen nicht hier, sondern in Hoyerswerda gebaut.
Von Anfang an dabei war Norbert Handke,
der in Schwarze Pumpe geboren wurde, als
junger Mann die Kirche mit aufbaute und
später hier geheiratet hat. "Zuerst musste
der Wald gerodet werden", erinnert sich
der gelernte Maler. Schwierig sei schon
damals die Materialbeschaffung gewesen.
"Aber alle haben mit angepackt, so dass es
zügig voranging". Hier in Pumpe, sagt
Handke, habe er die schönsten Jahren seines
Lebens verbracht, zum Beispiel wenn sie
als Jugendliche mit dem jungen Pfarrer
Wientzek über Land zu den Gottesdiensten
gefahren sind. Seit 1987 ist der Pfarrer von
Spremberg – heute Norbert Joklitschke –
zugleich Pfarradministrator von Schwarze
Pumpe. In den Jahren 1992 und 1993 wurde
unter Nikolaus Trzewik der Innenraum der
Kirche
renoviert.
Rechtzeitig
zum 40.
Jahrestag
konnte Bischof
Müller den neuen Altar konsekrieren.
Am Jubiläums-Nachmittag luden die Spremberger zu ihrem
Gemeindefest ein. Und hier gab es noch einen runden Geburtstag,
der bei aller Feierlichkeit fast unter den Tisch fiel – die
Spremberger Marionettenspielgruppe unter Leitung von
Gemeindereferent Norbert Langner besteht seit nunmehr 20
Jahren.
Was lag da näher als ein
Märchen
für die Jüngsten? Gefehlt
hat auch nicht das
traditionelle
Theaterstück, das die
Laienspielgruppe
aufführte. Und man merkt:
Die
Katholiken aus Pumpe
fühlen sich in Spremberg
wie zu
Hause, denn es geht
familiär zu. Und eine
Glaubensfamilie sind die
Gemeinden von St. Michael
in
Schwarze Pumpe und St.
Benno in Spremberg
geblieben, auch wenn die
Zahl der Katholiken in den
letzten
50 Jahren stets kleiner
geworden ist.
Andreas Schuppert
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 53. Jahrgangs des "Tag des Herrn" im Jahr 2003.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 03.09.2003.
«Wofür starb Jesus?»
«Wir sind uns einig: Gott ist kein Krämer. Was das
mit dem Tod Jesu zu tun hat? Viele Christinnen und
Christen glauben, dass Jesus mit seinem Leiden und
Sterben bei Gott für die Schuld aller Menschen
«bezahlt» und sie so erlöst hat. Weil Jesus sein
Leben gab, kann Gott den Menschen vergeben – der
Weg in den Himmel ist frei.»
Eine gute Frage