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7 Hatten sich nun die Leute um die Mittagszeit wieder entfernt, dann kam Susanna und ging im Garten ihres Mannes spazieren. 8 Die beiden Ältesten sahen sie täglich kommen und umhergehen; da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr. 9 Ihre Gedanken gerieten auf Abwege, und ihre Augen gingen in die Irre; sie sahen weder zu Himmel auf, noch dachten sie an die gerechten Strafen Gottes. 10 Beide hatten wegen Susanna Liebeskummer; doch keiner sagte dem anderen etwas von seinem Schmerz. 11 Denn sie schämten sich darüber, dass sie so begierig waren, mit ihr zusammen zu sein. 12 Ungeduldig warteten sie jeden Tag darauf, sie zu sehen. 13 Eines Tages sagte der eine zum andern: Gehen wir nach Hause, es ist Zeit zum Essen. Sie trennten sich also und gingen weg, 14 dann aber kehrte jeder um, und sie trafen wieder zusammen. Sie fragten einander nach der Ursache und gestanden sich ihre Leidenschaft. Daraufhin verabredeten sie eine Zeit, zu der es ihnen möglich sein sollte, Susanne allein anzutreffen. 15 Während sie auf einen günstigen Tag warteten, kam Susanna eines Tages wie gewöhnlich in öden Garten, nur von zwei Mädchen begleitet, und wollte baden; denn es war heiß. 16 Niemand war dort außer den Ältesten, die sich versteckt hatten und ihr auflauerten. 17 Sie sagte zu den Mädchen: Holt mir Öl und Salben und verriegelt das Gartentor, damit ich baden kann. 18 Die Mädchen taten, wie ihnen befohlen war. Sie verriegelten das Tor und verließen den garten durch die Seitenpforte, um zu holen, was ihnen aufgetragen war. Von den Ältesten bemerkten sie nichts, denn diese hatten sich versteckt. 19 Als die Mädchen weg waren, standen die beiden Ältesten auf, liefen zu Susanna hin 20 und sagten: Das Gartentor ist verschlossen, und niemand sieht uns; wir brennen vor Verlangen nach dir: Sei uns zu Willen, und gib dich uns hin! 21 Weigerst du dich, dann bezeugen wir gegen dich, dass ein junger Mann bei dir war und dass du deshalb die Mädchen weggeschickt hast. 22 Da seufzte Susanna und sagte: Ich bin bedrängt von allen Seiten: Wenn ich es tue, so droht mir der Tod; tue ich es aber nicht, so werde ich euch nicht entrinnen. 23 Es ist besser für mich, es nicht zu tun und euch in die Hände zu fallen, als gegen den Herrn zu sündigen.
Spanien, Soria ?, 1300, Lissabon, Biblioteca Nacional, Ms. II 72, folio 437 v., Ausschnitt
Heute wollte Susanna baden Daniel 13, 7 - 23
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